Der Rohstoff, aus dem Naturkautschuk hergestellt wird, stammt aus dem Saft von Kautschukbäumen. Die Gummipflanzen werden zum Sammeln des Gummilatex angezapft. Dazu wird ein Einschnitt in die Rinde des Gummibaums gemacht und der Latexsaft in Bechern aufgefangen. Nach dem Sammeln des Latexsaftes wird der rohe Naturkautschuk raffiniert, um ihn in einen verwendbaren Kautschuk umzuwandeln. Zunächst wurde dem Latex eine Säure zugesetzt, die den Saft wie ein Gelee fest werden ließ. Das so erhaltene Latexgelee wurde dann flachgedrückt, zu Gummiplatten gerollt und zum Trocknen aufgehängt.

Im Jahr 1839 erfand Charles Goodyear eine raffiniertere Methode, um Gummi fester und elastischer zu machen. Dies war der Prozess der Gummivulkanisierung. Der unverarbeitete Naturkautschuk ist klebrig, verformt sich bei Wärme leicht und ist bei Kälte spröde. In einem solchen Zustand können daraus keine Produkte mit guter Elastizität hergestellt werden. Durch die Vulkanisation wird verhindert, dass sich die Polymerketten unabhängig voneinander bewegen. Dadurch verformt sich der vulkanisierte Gummi bei Belastung, bei Nachlassen der Belastung kehrt das Produkt jedoch in seine ursprüngliche Form zurück.